Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des Darlehenssystems stand die Änderung der Giro-Programme für die Umstellung der Girozentrale (damals zweitgrößte Bank Österreichs und alleiniger Eigentümer der SPARDAT) und der Buchungsgemeinschaft der Vorarlberger Sparkassen an. Als Teamleiter war ich für die erste große Änderung des Giro-Systems zuständig. Es war notwendig, ein zusätzliches Kontonummernsystem zu implementieren und die Modalitäten der Girozentrale als zweitgröße Bank Österreichs abzudecken. Die Aufgabenstellung kam vom Umstellungs-Projektleiter Johannes Größing, für die Umsetzung war ich als Teamleiter verantwortlich. Wieder einmal war der Zeitdruck enorm und allein aus Prestigegründen durfte bei der Umstellung nichts schief gehen. Das Ganze ging an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit, aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft. Damit war aber nur die erste Hürde genommen, denn das geänderte System musste auch für die Sparkassen eingesetzt werden. Das zeigte wieder einmal die Grenzen des IBM-Systems auf. Nach einer Terminverschiebung und einigen Tuning-Maßnahmen wurden die Programme dann für die Sparkassen eingesetzt.
Ab 1977 war ich gemeinsam mit 2 Kollegen (Johannes „Dolo“ Dolleschal und Heinz Dürr) für die Betreuung des gesamten Buchungssystems (Giro, Spar und Darlehen) verantwortlich. Das Wichtigste war neben kleinen Verbesserungen die Sicherstellung des laufenden Betriebs. Mittlerweile buchten fast alle Sparkassen bei der SPARDAT und Programmabstürze im Tagesgeschäft verhinderten die zeitgerechte Auslieferung der Buchungsunterlagen. Es kam öfters vor, dass ich während der Nacht die Programme mittels Ferndiagnose wieder zum Laufen brachte. Wenn ich heute zurückdenke, wundere ich mich noch immer, dass es letztendlich doch immer wieder funktioniert hat und ein wirkliches Desaster ausgeblieben ist. Ein besonderer Höhepunkt war jedes Jahr der Jahresabschluss. Zu Silvester und Neujahr war Bereitschaft angesagt und bei Problemen der Aufenthalt im Rechenzentrum – Probleme gab es jedes Jahr!
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