Die Probleme beim Einsatz von Giro-neu führten zu einer Neuausrichtung der Entwicklung. Man setzte auf strikte Projektorganisation, den Einsatz des Datenbank-Systems ADABAS und damit verbunden auf ein Realtime-System. Nach 10 Jahren Gesamtverantwortung für das Buchungssystem konnte ich mich mit einem Projektteam (Alfred Bazalka, DIng Jirina Rada, Thomas Schlager, Toni Widmayer, Hans Sagmüller und Sonja Kainz) der Neuentwicklung des Sparverkehrs widmen. Dabei gingen wir nach dem Lehrbuch für eine erfolgreiche Projektabwicklung vor. Wir erarbeiteten im ersten Jahr in einem Kompetenzzentrum gemeinsam mit eingebundenen Sparkassen die detaillierte Aufgabenstellung.
Danach ging es an die Umsetzung. Die einzelnen Spar-Produkte wurden je Sparkasse in einer Produkt-Datenbank abgebildet (individuelle Produktgestaltung) und die einzelnen Transaktionen in einer Transaktions-Datenbank (Rohdatenspeicherung) gespeichert. Die Auswertungen wurden in eine Datenbank gestellt und konnten so am Bildschirm bearbeitet werden (Listbearbeitung über Bildschirm). Die Umsetzung erfolgte in den Programmiersprachen NATURAL und COBOL.
Eng wurde es wieder einmal beim Einsatz. Der breite Einsatz des Datenbanksystems führte zu einer Umstellung des Betriebssystems auf MVS und zur Konzentration auf ein zentrales Rechenzentrum in Wien. Für den Pilotbetrieb mit der Sparkasse Baden im Jahr 1988 gab es eine Übergangslösung. Die Umstellung der restlichen Sparkassen erfolgte dann nach dem Fahrplan der RZ-Konzentration. So konnte das Projekt erst mit der Umstellung des Vorarlberger Rechenzentrums im Jahr 1991 abgeschlossen werden.
Das System war danach im gesamten Sparkassensektor für ca. 5 Mio. Konten im Einsatz – neben der Buchungsgemeinschaft auch kurze Zeit für die Bank Austria bis zu deren Komplettumstellung auf das Unicredit-System und für die Erste Bank nach deren Integration in das SPARAT-Buchungssystem. Abgelöst wurde es mit der Integration in das neue Giro-Realtime-System im Jahr 2005.
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