Österreich von 1900 bis 1945
Die Monarchie – von 1900 bis zum Ersten Weltkrieg Mit rund 676.000 km² war die k.&.k. Monarchie der flächenmässig größte Staat Europas (ausgenommen Russland) und mit 52,8 Millionen Menschen (Stand 1914) der bevölkerungsmäßig zweitgrößte Staat hinter Deutschland. Die Monarchie reichte von Nordböhmen bis an die südliche Adria und vom Bodensee bis in die Karpaten. Entsprechend vielfältig waren die Nationalitäten, die zunehmend nach Selbständigkeit strebten. Heterogen war auch die Wirtschaftsstruktur, industrialisiert waren nur Österreich, Tschechien und Budapest. Die Landwirtschaft wurde in der ganzen Monarchie ohne maschinelle Unterstützung betrieben. Im heutigen Österreich waren 40 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, in Ungarn und Galizien wesentlich mehr. Österreich-Ungarn wurde seit 1848 von Kaiser Franz Joseph regiert und spielte im Reich der europäischen Großmächte England, Frankreich, Russland und Deutschland eine eher untergeordnete Rolle, der alte Kaiser war mehr eine Symbolfigur als ein Herrscher. Die Hauptstädte Wien (Kaiserreich Österreich) und Budapest (Königreich Ungarn) gehörten zu den größten Städten Euopas. Wien erlebte einen kulturellen Höhenflug und war Magnet für Intellektuelle und Künstler aus der gesamten österreichischen Reichshälfte. In der Stadtentwicklung …