Chronik

Chronik 1951

  • Nachdem es den nordkoreanischen und chinesischen Truppen Anfang des Jahres im Koreakrieg gelungen war, Seoul einzunehmen, konnte die internationale Koalition einige Zeit später die Stadt wieder zurückerobern. US-Präsident Harry S. Truman lehnte den Einsatz von Atombomben gegen die chinesischen Nachschulinien mit Hinweis auf die dadurch mögliche Bedrohung des Weltfriedens ab.
  • Der Regierung Adenauer gelang die allmähliche Emanzipation vom westlichen Besatzungsregime und der jungen Bundesrepublik wurden weitere Kennzeichen staatlicher Souveränität zugestanden.  Während die Amerikaner zunächst noch die Entnazifizierung weiterbetrieben, indem sie einige hochrangige SS-Offiziere hinrichteten, führte die wachsende Selbständigkeit der deutschen Justiz dazu, dass zunehmend NS-Täter von Amnestien profitieren konnten. Bis zum 31. Januar 1951 wurden 800.000  Personen eine Amnestie ausgesprochen.
  • Die Amnestierung von Nationalsozialisten durch die Bundesregierung wurde von der ostdeutschen Propaganda thematisiert, die zugleich durch Massenveranstaltungen wie die Weltjugendfestspiele Achtungserfolge erzielte. Grenz- und Luftzwischenfälle, die Verschleppung unliebsamer Kritiker aus West-Berlin in den Osten, sowie Schauprozesse, denen auch Jugendliche zum Opfer fielen, warfen Schatten auf die Rhetorik der kommunistischen Regierung in Ost-Berlin. Deren Forderung nach freien Wahlen in Gesamtdeutschland blieb angesichts der ideologischen Gegensätze zwischen Ost und West ohne Folgen.
  • In den USA der so genannten McCarthy-Ära sorgte die Entwicklung in Korea und Europa für eine zunehmend schärfere Kalte-Kriegs-Rhetorik, die sich gegen Künstler und andere Intellektuelle mit linken Sympathien richtete und die sich besonders spektakulär im Prozess gegen Ethel und Julius Rosenberg zeigte, in dem der Richter dem Paar Verrat des Atomgeheimnisses an die Sowjetunion vorwarf, weswegen die beiden auch direkt für den Koreakrieg mitverantwortlich seien; über sie wurde entsprechend die Todesstrafe verhängt.
  • Großbritannien hatte sich vor allem mit Selbständigkeitsbestrebungen von ägyptischer und iranischer Seite auseinanderzusetzen. Die ägyptische Regierung unter Premierminister Mustafa an-Nahhas Pascha und König Faruq hatte einseitig den Bündnisvertrag von 1936 aufgekündigt, was insbesondere die britische Hoheit über den Sueskanal und damit den freien Zugang Großbritanniens zu seinen verbleibenden asiatischen Kolonien gefährdete. Im Iran setzte unterdessen Premierminister Hossein Ala auf die Verstaatlichung der Erdölindustrie, die bis dahin in britischer Hand war.
  • Der Friedensvertrag von San Francisco gab Japan die volle Souveränität zurück und beendete dadurch die Zeit der amerikanischen Besatzung.
  •  Schah Mohammad Reza Pahlavi heiratet Soraya Esfandiary Bakhtiari.
  • Das iranische Parlament (Madschles) beschließt die Verstaatlichung der britischen Anglo-Iranian Oil Company und löst damit die Abadan-Krise aus.
  • Der Sozialdemokrat Theodor Körner wird zum neuen Bundespräsidenten Österreichs gewählt.
  •  In Imst in Tirol wird das erste SOS-Kinderdorf eröffnet.
  •  US-Präsident Truman verkündet das Ende des Kriegszustandes mit Deutschland.
  •  Juan Peron wird als Staatspräsident Argentiniens wiedergewählt.
  • Kurt Mix erhält ein Patent auf das von ihm entwickelte Sport- und Trainiergerät, besser bekannt als Ergometer.
  • 1. deutsche Automobilausstellung in Frankfurt am Main.
  • Die erste internationale Photokina wird in Köln eröffnet
  •  Im schwedischen Lund werden die ersten Tetra-Pak-Verpackungen für Milch der Öffentlichkeit vorgestellt.
  •  Die erste Langspielplatte mit 33 1/3 Umdrehungen in der Minute wird in Düsseldorf von der Deutschen Grammophon vorgestellt.
  •  Im Forschungsreaktor EBR-1 (Experimental Breeder Reactor I) in Arco, Idaho, USA, gelingt erstmals die nukleare Stromerzeugung. Die Leistung der Anlage reicht am ersten Tag, um Strom für vier Glühlampen zu liefern. Ab dem zweiten Tag reicht die Strommenge für den Eigenbedarf und für Forschungszwecke.
  • Carl Djerassi, Gregory Pincus und John Rock entwickeln die erste Antibabypille.
  • Der Film Die Sünderin mit Hildegard Knef in der Hauptrolle wird zum ersten Mal aufgeführt und löst wegen angeblicher Glorifizierung von Prostitution, Sterbehilfe und Suizid einen Skandal aus. Aufführungsverbote und kirchliche Ablehnung von den Kanzeln wecken Interesse und sorgen für einen filmischen Publikumserfolg.
  • Eröffnung der ersten Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth nach dem Krieg.
  • Unter großem propagandistischem Aufwand werden die III. Weltjugendfestspiele in Ost-Berlin eröffnet.

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  • 1952 – die USA zünden die erste Wasserstoffbombe. Winterolympiade 1952 in Oslo und Sommerolympiade 1952 in Helsinki – Deutschland ist wieder dabei. Österreichische Goldmedaillen Othmar Schneider (Slalom) und Trude Beiser (Abfahrt). In Wien wurde die Pummerin am 26. April  auf dem Stephansplatz von einer jubelnden Menschenmenge empfangen und vom Kardinal geweiht …
  • 1950 – Erstbesteigung des ersten Achttausenders, der Annapurna. Mit seinem Sieg beim Großen Preis von Italien in Monza wird Giuseppe Farina erster Formel-1-Weltmeister. Oktoberstreik in Österreich …
  • 1945 bis heute – Ende Zweiter Weltkrieg bis Corona und Ukraine-Krieg

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  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute