Franz ANGELO Gruber, Österreich 1945 bis heute

Mein Leben bis zur Jahrtausendwende

Anwendungsentwickler SPARDAT (Sparkassen-Datendienst)

Ich hatte meinen Wunschberuf Programmierer schon fast aufgegeben, da stieß ich durch Zufall auf eine Anzeige der SPARDAT – der neu gegründeten EDV-Tochter des Sparkassensektors. Es galt möglichst rasch  eine einheitliche EDV-Lösung für die 170 Sparkassen zu entwickeln und in den Landeshauptstädten betreiben. Dazu wurde händeringend Personal gesucht. Ein erfolgreicher Eignungstest genügte für den Einstieg und ich wechselte zum Missfallen meiner Eltern von der sicheren Sparkassen-Welt in die zukunftsträchtige aber unsichere EDV-Branche.  Der Wechsel von einer beschaulichen Sparkassen-Filiale am Land in die turbulente EDV-Welt der 70er in Wien war ein Kulturschock. Eigeninitiative, Flexibilität und Lernbereitschaft waren hier wichtiger als korrektes Auftreten und Pünktlichkeit.  Ein junges Management verstand sich als Motivator und hauchte einer bunt zusammen gewürfelten Truppe den „SPARDAT-Geist“ ein, bezahlt wurde nach Leistung und nicht nach Schema. Als Teil eines kleines Projektteams  begann ich das extrem herausfordernde Ziel   ein Buchungssystem für alle Sparkassen – umzusetzen. Für mich war es die prägendste Zeit meines Berufslebens und irgendwie brachten wir das System nach einem Jahr mit vielen Kinderkrankheiten zum Laufen.  In der Anwendungsentwicklung  arbeitete ich Programmierer, als Projektleiter, als Referatsleiter und zum Schluss als Anwendungsplaner. Dabei war ich viel in Österreich unterwegs, vor allem bei der Übernahme der Kärntner und Salzburger Sparkassen in die Buchungsgemeinschaft. Aus dem ausgelagerten Buchungssystem der 70-er Jahre wurde bis zur Jahrtausendwende eine kundenorientierte Geschäftsabwicklung samt Internet-Anbindung für den gesamten Sparkassensektor. Als Projektleiter und Anwendungsplaner habe ich diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt – mehr dazu auf 50 Jahre Sparkassenautomation

Der Kauf der „schwarzen“ CA durch die „rote“ Bank Austria im Jahr 1997 zog auch eine Neuausrichtung des Sparkassensektors nach sich. Als Gegengewicht zur „roten“ BA-CA fiel der Sparkassensektor samt Girozentrale und Tochtergesellschaften an die „schwarze“ Erste Bank. Das bedeutete eine gänzliche Neuausrichtung der SPARDAT. Bisher wurde der Leistungsumfang gemeinsam von den Landeshauptstadt-Sparkassen, der GiroCredit und der SPARDAT fixiert. Meine Aufgabe war es, diese Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Mit der Neuausrichtung hatte die Erste Bank das alleinige Sagen. Damit war meine Position als Anwendungsplaner obsolet und ich am Abstellgleis. Ich wechselte  kurzfristig in die Erste Bank und nach der nächsten Umstrukturierung wieder zurück in die SPARDAT um die Euro-Bargeldumstellung vorzubereiten.

Familienglück

Anfang der 70-er Jahre fand ich nicht nur meinen Traumberuf, sondern auch mein privates Glück. Martha kommt wie ich aus Weinzierl und arbeitete so wie ich in Wien. Wir adaptierten in Wien eine kleine Altbau-Wohnung ohne Zentralheizung  und 2 Zimmer bei Marthas Eltern in Weinzierl. Gemeinsam entdeckten wir die Großstadt, unternahmen Bergtouren und mit unserem ersten Auto, einem gebrauchten roten VW-Käfer eine   Urlaubsreise nach Südtirol.

Wir heirateten  1974 und pünktlich nach 9 Monaten kam unsere älteste Tochter zur Welt und Martha blieb bei ihr zu Hause.  1976 bezogen wir eine neue 70 m2 Eigentumswohnung mit Gas-Etagenheizung, Bad und WC  in Brunn am Gebirge südlich von Wien. Die Wohnungseinrichtung machte uns der Tischler noch persönlich. Als  ersten eigenen Fernsehapparat hatten wir in Brunn ein kleines Schwarz-Weiß-Portable. Erst in Wien-Mauer leisteten wir uns ein B&O-Farbfernsehgerät. Das erste private Telefon war 1975 ein Vierteltelefon (ein gemeinsamer Anschluss für vier Haushalte) in der Wohnung in Brunn am Gebirge. Den ersten Vollanschluss hatten wir dann erst in Wien-Mauer.

Die Marktgemeinde Brunn hatte damals noch eine weitgehend dörfliche Struktur und wir wurden dort schnell heimisch. In der Siedlung Am Platengrund  neben dem Brunner Bahnhof wohnten viele  Familien in unserem Alter. Der Kinderspielplatz direkt vor unserem Wohnblock war das ideale Kommunikationszentrum für Eltern und Kinder. Man traf sich bei einem der vielen kleinen Heurigen und am Sonntag in der Kirche. Es gab ein reges Vereinsleben – unsere Kinder waren bei den Pfadfindern und ich ging wöchentlich zur Gymnastik bei der Union (auch noch 20 Jahre nach der Übersiedlung nach Wien-Mauer).  Eingekauft haben wird im Lebensmittelmarkt in der Wohnanlage. 1976 wurde ganz in der Nähe in Vösendorf die erste österreichische Shopping-City eröffnet. Dort gab es im französischen Supermarkt Carrefour Spezialitäten, die bisher in Österreich unbekannt waren. Der nahe Wienerwald eignete sich hervorragend für Ausflüge mit den Kindern, für Radtouren und für das Lauftraining im Naturpark Liechtenstein. Rückblickend war Brunn unser liebster Wohnort –  und das nicht nur wegen der schönsten Zeit mit unseren Kindern.

Mit der Geburt von Marlies im Jahr 1983 wurde die Brunner Wohnung zu klein. Wir fanden in Brunn nichts Passendes und übersiedelten 1986 in ein neues Eigentums-Reihenhaus in Wien-Mauer. Die Kinder wurden älter und hatten hier endlich ein eigenes Zimmer. Maria begann nach dem Gymnasium ein Architekturstudium, besuchte dann die Höhere Grafische Lehranstalt im Leyserstraße und arbeitete daneben als Grafikerin. Matthias besuchte die Keramikschule im burgenländichen Stoob und arbeitete dann bei der Telecom. Marlies ging nach Waldorf-Kindergarten und Volksschule ins Gymnasium. Martha hatte mittlerweile wieder zu arbeiten begonnen. Ihr Weg in der kriselnden Textilbranche führte vom Modehaus Adlmüller in der Kärntner Straße über viele Stationen in ein Outlet in Vösendorf. Das Doktorhaus in Weinzierl haben wir 1979 bezogen und bauten es 1990 zu einem vollwertigen Wohnsitz mit Sauna und schönem Innenhof aus. Hier verbrachten wir viele Wochenenden und besuchten Verwandte und Freunde. Die Kinder des Schwagers waren ungefähr gleichaltrig, so wurde unserem Nachwuchs nicht fad.

Sommer- und Winterurlaube mit den Kindern gehörten einfach dazu. Die Winterurlaube verbrachten wir zuerst im Firmen-Appartement in Reith bei Kitzbühel und dann in Maria Alm  am Steinernen Meer. Martha ging mit den Kindern zum Schifahren und ich drehte auf  Langlaufskiern meine Runden. Der Sommer brachten mehr Abwechslung. Wir frequentierten die Firmen-Appartements in Reith und in Gresten, fuhren mit dem Zelt an die Adria oder wanderten in den österreichischen Berge. Im Urlaub konnte ich mich ganz den Kindern widmen, im Alltag blieb mir dazu leider zu wenig Zeit.

Freizeit

Wien war in den 80-ern eine Theaterhochburg. Wir sahen die besten Produktionen von Hans Gratzer im Schauspielhaus (Rocky Horror Picture Show, Elvis, Piaf ….) und die ersten Regiearbeiten von Claus Peymann im Burgtheter (Hermannschlacht, Richard III, Peer Gynt …).  Wir waren jährlich bei den Wiener Festwochen und erlebten dort Höhepunkte wie  das Stationentheater „Alma“ von Paulus Manker im Sanatorium Purkersdorf und „Carmen“ in der Inszenierung von Ruth Berghaus im Theater an der Wien. Wir bewunderten die Shows von  Andre Heller („Begnadete Körper“, „Body and Soul“ …) und das poetische Cabaret „Flic Flac“. Bei meinen Salzburg-Aufenthalten in den 90ern war ich oft bei den Salzburgen Festspielen und erlebte dort sehenswerte Opern wie die Zauberflöte in der Inszenierung von Achim Freyer in der Felsreitschule.  Im Laufe der Zeit haben wir viele Wiener Museen besucht und dort viele Kunst-Blockbuster im KHM, der Albertina und dem Leopold Museum gesehen. Die wichtigsten Ausstellungen für das Wiener Geschichtsverständnis waren  „Wien um 1900“ im Künstlerhaus und „Kampf um Wien“ in der Zwischenkriegszeit im  Museum der Stadt Wien. Mit den Kindern besuchten wir unter anderem Raimunds „Barometermacher“ im Akademietheater, das Ballett „La fille mal gardee“ in der Wiener Staatsoper und viele Stadtfeste.

In den 70ern etablierte sich in Wien in der „Kulisse“, im „Spektakel“ und im „Kabarett Niedermair“ eine lebendige Kabarettszene. Wir erlebten Lukas Resetarits (das erste Mal 1977 in einem Gasthaus am Gießhübl), Roland Düringer (Hinterholz 8“), Alexander Bisenz, Josef Hader, Hans Peter Heinzl  und viele andere.

Im Fernsehen sahen wir die Kult-Serien „Ein echter Wiener geht nicht unter“, „Kottan ermittelt“, „MA 2412“ und „Kaisermühlen Blues“. Unser Verständnis für Zeitgeschiche prägten.die „Alpensaga“ von Peter Turrini (ein oberösterreichisches Dorf von 1900 bis 1945) und „Heimat“ von Edgar Reitz (ein Dorf im deutschen Hunsrück von 1900 bis 1980). Die Ortschronik von Weinzierl am Walde brachte mir meine Wurzeln näher und die „Wirtschaftsgeschichte Österreich von Roman Sandgruber die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs. An Filmen sind mir am meisten in Erinnerung „Amadeus“ von Milos Forman und „Die Stunde des Siegers“ mit der Musik von Vangelis.

Laufen zu jeder Jahreszeit

Ich war seit meiner Jugend ein starker Raucher und auch dem Alkohol nicht abgeneigt. Mit 30 stellte mich der Internist vor die Alternative: aufhören oder die Jahre sind gezählt. Ich entschied mich für das Aufhören und begann mit dem Laufen, damals noch eine absolute Seltenheit. Für mich war es der ideale Ausgleichssport zum Abschalten von Beruf und Familie. Der Einstieg war gleich ein Höhepunkt Mit meinem Freund und Arbeitskollgegen Rudi trainierte ich für den Karwendelmarsch 1977. Die 3.000 Höhenmeter konnten wir nicht simulieren und so machten meine Muskeln beim letzten Sattel  (Plumssattel  1.650 m)  nicht mehr mit. Das Ziel im Pertisau am Achensee  erreichte ich nur noch humpelnd. Ich trainierte weiter für  mein nächstes Ziel – den Wiener Höhenstraßenlauf über 15 km vom Leopoldsberg zur Marswiese.  Der damals einzige Volkslauf in Wien hatte  prominente Teilnehmer wie den Olympiasieger 1952 Emil Zatopek und die österreichische Marathonlegende Dolfi Gruber. Beide überholte ich bei meinem ersten Versuch auf der Höhenstraße – ein Erfolgserlebnis, obwohl sie doppelt so alt waren.  Mit den Waldviertler Lauffreunden Uli und Josef  startete ich beim Krems Silvesterlauf, beim Pfingstlauf in Melk  und bei den Läufen der Marathonlegende  Dolfi Gruber im Wiener Prater Dort verkaufte der österreichische Marathonmeister Steiner die damals völlig unbekannten Nike-Laufschuhe. Laufen wurde immer mehr zum Volkssport und so war die Zeit reif für den ersten Wien-Marathon nach dem Vorbild der anderen City-Marathons (New York, Boston, Berlin …). Der Marathon war für mich das ideale Trainingsziel. Gegenüber den Anfängen in den 70er  hatte sich der Laufsport professionalsiert. Es gab Laufzeitschriften mit Trainingsplänen, Laufclubs und spezielle Laufausrüstung . Von 1984 bis 1989 bin ich alle Frühlings-Marathons gelaufen, immer mit Zeiten unter 4 Stunden, zweimal sogar unter 3 1/2 Stunden.  Mein einziger Auslandsmarathon war der Vernedig-Marathon mit Rudi – das  „aqua alta“ beim Zieleinlauf war ein Erlebnis der besonderen Art. Nach dem Marathon 1989 spielten die Knie nicht mehr mit, so war mit dem Marathon Schluss, Ein Comeback versuchte ich 1998 beim Halbmarathon in der Wachau von Spitz bis Krems, die Zeit unter 2 Stunden konnte sich sehen lassen. Mit dem Ende des Jahrtausends war beim Silvesterlauf 1999 in Wien rund um die Innenstadt endgültig Schluss. Uli war Sprecher und ich als ältester der 5 SPARDAT-Teilnehmer der Schnellste.

Nach dem Besuch der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck versuchte ich in der Leutasch bei Seefeld das Schi-Langlaufen. In Gutenbrunn im Waldviertel hatte die Familie Marschall ein Langlauf-Zentrum aufgebaut. Es gab dort den gesamten Winter Schnee und so konnte ich auch zu Hause (die meisten Wochenenden verbrachten wir in Weinzierl) dem Langlauf-Sport frönen . Der Höllberglauf 1978 in Gutenbrunn war dann mein erster Volkslanglauf. Skating war noch nicht erfunden, gelaufen wurde ausschließlich klassisch. Anfang der 80-er lief ich dann den Koasalauf (72 km von Reith bei Kitzbühel über Kössen nach St. Johann in Tirol) und den Tauernlauf (50 km) in Altenmarkt im Pongau. Zur Vorbereitung ging es jeden Winter einige Tage nach Lackenhof am Ötscher.

Mit dem Rad durch Österreich

Nach dem Wien-Marathon 1989 war mit dem Laufen fürs erste Schluss und ich stieg auf das Rad um. Mit einem MTB fuhr ich die Radmarathons „rund um den Neusiedlersee“, „Schneeberg-Wechsel“, „Granitbeisser“ im Waldviertel und „Blaufränkischland“ in Stoob. Gemeinsam mit den Waldviertler Freunden erkundete ich die ehemalige Todeszone an der Tschechischen Grenze. Eine Niederösterreich-Umrundung führte uns in 3 Tagen von Gmünd über Tschechien (die Ortsdurchfahrt nach einem Gewitter in Zlabings/Slavonice war ein unvergessliches Erlebnis) nach  Drosendorf, weiter über Nikolsburg/Mikulov nach Drasenhofen und durch das Weinviertel nach Bad Deutsch-Altenburg. In weiteren 5 Tagen ging es dann über den Neusiedlersee, Oberpullendorf, Ratten, Mürzzuschlag, Niederalpl, Mariazell, Wildalpen, Weyer, Maria Neustift, Stadt Haag, Grein und Arbesbach zurück nach Gmünd. 

Mit Freunden aus der Bauernkrankenkasse  lernte ich bei den SVB-Radausflügen die schönsten Radwege Österreichs kennen (Saalachtal von Krimml nach Salzburg, Drautal von Silian zum Klopeinersee, Ennsradweg von Flachau ins Gesäuse, Murradweg vom Murursprung nach Leibnitz …).

Unterwegs in den Bergen

Anfang der 70er waren Martha und ich öfter in den Wiener Alpen und in der steirischen Hochschwab-Region unterwegs. Mehrere gemeinsame Südtirol-Urlaube führten uns in  den Vinschgau, ins Grödental, in die Sextner und Pragser Dolomiten und auf den Ritten.  Dabei lernten wir auch die meisten Dolomiten-Pässe kennen. Mit den Waldviertler Freunden war ich am Alpiniweg (einem ehemaligen Kriegssteig hoch über den Fischleintal), bei den Tofanen,  auf der Sella und im Rosengarten. Es folgte eine Reise mit der Bergsteigerschule des ÖTK ins Andenhochland nach Bolivien und Peru und Touren mit dem Alpenverein zum Ankogel, zur Hochalmspitze und in die Ötztaler Alpen (Weißkugel, Fluchtkogel und Similaun). Gemeinsam mit Freunden waren  wir am Traunstein, im Toten Gebirge, auf dem Dachstein, am Karnischen Höhenweg, am Rauhen Kamm (Ötscher) und am Rauriser Sonnblick. Der Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war die Besteigung des höchsten Berges Afrikas (Kilimanjaro in Tansania, 5.895 m) mit einer SPARDAT-Gruppe um Franz und Rudi . Zur Vorbereitung machten wir Wintertouren am Schneeberg und im Hochschwab-Massiv und als Vorbereitung für das nächste große Ziel Aconcagua Touren mit Franz und Rudi am Sonnblick (in einem Tag von Wien auf den Rauriser Sonnblick) und in den Steiner Alpen in Slowenien.

Reiseträume werden wahr

Tirol südlich des Brenners war schon immer mein Sehnsuchtsland. Mit dem ersten Auto führte die erste längere Urlaubsreise 1973 in den Vinschgau, ins Grödental und in die Sextner Dolomiten. Es folgten Reisen mit Martha auf den Ritten, nach Meran und ins Eisacktal mit einer Wanderung rund ums Grödental. Mit Freunden ging es dann 1979 auf Klettersteigen durch die Sextner Dolomiten und auf die Tofanen oberhalb von Cortina.

Mein erster Flug führte 1971 nach Mallorca. Es folgten berufsbedingt Inlandsflüge nach Salzburg, Klagenfurt, Graz, Altenrhein und Innsbruck. So lernte ich Österreich ganz gut von oben kennen. Der Flug mit Tyrolea nach Innsbruck war jedes Mail ein Erlebnis, Piloten waren die Skispringer Kogler und Neuper und der Start und die Landung bei Föhn eine Herausforderung. Sonntag abend flogen oft Charterkunden zurück von Wien nach Innsbruck und die Piloten boten den Gästen ein Erlebnis, dass für mich größte war ein Flug bei Traumwetter direkt über das Gipfelkreuz des Dachstein. Von den Langstreckenflügen waren für mich der Flug über das patagonische Inlandseis  und der Landeanflug über Grönland nach New York am spektakulärsten.  Die abenteuerlichste und längste Reise führte mich von Wien, über Lissabon (1 Tag Aufenthalt wegen Triebwerkschadens), Caracas (Flughafen am Meer), Panama und Lima nach La Paz (Flughafen auf fast 4.000 Metern Seehöhe). Mit einem Freund flog ich mit einem Schulungs-Motorsegler von Wien nach Mariazell und zurück. Ich werde nie vergessen, wie er den Motor abstellte und mir kurz das Steuer überließ.  Ein besonderes Erlebnis war eine Ballonfahrt von Kaltenleutgeben nach Wiener Neustadt. Diese Geburtstagsgeschenk meiner Familie wird mir ewig in Erinnerung bleiben. 

Als Kind las ich viel und träumte von der weiten Welt. Mit den Reisen ins Andenhochland nach Bolivien und Peru, nach Patagonien im äußersten Süden Südamerikas (Chile und Argentinien) und nach  Kenia und Tansania erfüllte ich mir Kindheitsträume. Anfang der 90er flogen wir mit einer Reisegruppe zur Sommer-Sonnenwende nach St. Petersburg. Der Flug mit einer Turboljew  war abenteuerlich und Russland am Beginn der Jelzin-Ära ein Erlebnis. Wir genossen die weißen Nächte, absolvierten ein umfangreiches Besichtigungprogramm und besuchten zu zweit „Boris Godunow“ im Mariinsky-Theater. Weitere Städte – Flugreisen führten uns nach Rom und Barcelona..

Mit dem Auto fuhren wir über Friaul und den Gardasee in die Provence. Ein weitere Autoreise führte uns über Zürich in den Elsass., zurück ging es über Freiburg, den Donauursprung, die Schwäbische Alp und Ulm nach Wien. In Italien erkundeten wir die Toskana, Umbrien und die Emilia Romagna. Venedig mit dem Zug war natürlich ein Muss. Mit den Kindern und den Zelt verbrachten wir Badeurlaube in Bibione, in Grado und in Istrien.

Die SPARDAT hatte Standorte und Kunden in ganz Österreich. Viele Dienstreisen (mit dem Zug und teilweise mit dem Flugzeug) führten mich nach Linz, Salzburg, Innsbruck, Dornbirn, Klagenfurt und Graz. So lernte ich im Laufe der Zeit alle Landeshauptstädte kennen.

Auf den vielen Reisen waren die Verbesserungen im Zahlungsverkehr sehr hilfreich.Mit der Einführung der Eurocheque-Karte war es möglich, europaweit mit Schecks Bargeld bis zu einem Höchstbetrag beheben und mit der Kreditkarte fast überall im In- und Ausland bezahlen.  Trotzdem war es bei Auslandsreisen sinnvoll, Bargeld in fremder Währung mitzunehmen. Heute unvorstellbar: damals hatte jedes europäische Land seine eigene Währung (Schilling, DM, Lire …) Mit der Bankomatfunktion konnte ab 1980 Geld österreichweit rund um die Uhr behoben werden. Als nächste Entwicklungsschritte folgten Bankomat-Kassen und weltweite Auslandsbehebungen.

Lebenslauf 1970 bis 1979

  • 70er -SPARDAT (ein turbulentes erstes halbes Jahr, ein Super-System für alle Sparkassen,  Teamleiter Buchungssystem), Lebenspartnerin Martha, Kinder Maria und Matthias, laufend durch Sommer und Winter, Sehnssuchtsland Südtirol, Adaptierung Doktorhaus in Weinzierl am Walde.
  • 80er – SPARDAT (Referatsleiter Basisautomation, Projektleiter Spar-Realtime), erste Überseereise nach Bolivien und Peru, Geburt Tochter Marlies, Übersiedlung nach Wien-Mauer, Wien-Marathon, Vokslangläufe, Wander-und Schiurlaube mit den Kindern.
  • 90er  SPARDAT (Abteilungsleiter Anwendungsplanung, Reise nach St. Petersburg, mir dem Rad rund um Niederösterreich, Projektleiter Anwendungen Salzburger Sparkassen, Machbarkeitsstudie Euro/Datum 2000), Überschreitung Kilimandscharo (höchster Berg Afrikas 5.895 m).

Leben bis zur Jahrtausendwende

  • Leben von 1970 bis 1999 – Städte und Dörfer wachsen,die Wohnqualität steigt, Dorf im Wandel, Supermärkte verdrängen Nahversorger, das klassische Gasthaus wird immer mehr zum Auslaufmodell, Bildung für alle, die Arbeitswelt ändert sich grundlegend, das Geld kommt aus dem Bankomat, Mobilität verändert das Freizeitverhalten, ein Farbfernsehgerät in jedem Haushalt, jedem Haushalt seinen Telefonanschluss,Blütezeit des Austro-Pop, Wien wird Weltstadt, Fit – mach mit, Gesundheit für alle

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