Mein Weg von einem kleinen Dorf im Waldviertel in die hoch technisierte und globalisierte Welt spannt den Bogen von der Nachkriegszeit zu Internet und Smartphones. Ich bin vom Land in die Stadt gezogen, habe die stürmische Entwicklung von der EDV (Elektonische Datenverarbeitung) zur IT (Informationstechnologie) in der Bankenautomation mitgeprägt und dabei ganz Österreich kennengelernt. Das Leben im Dorf (in der Kindheit und als Zweitwohnsitzer) ist mir genauso vertraut wie das Leben in Wien der letzten 50 Jahre. Als Familienvater habe ich die Entwicklung der nächsten und übernächsten Generation miterlebt. Ich kenne Österreich und Südtirol vom Wandern und Radfahren, war beim 1. Wiener City Marathon im Jahr 1984 dabei und habe an frühen Ski-Volkslangläufen teilgenommen. Ich habe fast alle Länder Europas bereist, war am höchsten Berg Afrikas und zweimal in Südamerika (Andenhochland und Patagonien). Jetzt nützte ich die Zeit für meine kulturellen Interessen (österreichische Geschichte, Ausstellungen, Theater und Musik) und für Aktivitäten zur Erhaltung des Friedens in Europa.
Chronik
- Wurzeln in Weinzierl am Walde – Familie, Nachkriegszeit, behütete Kindheit
- meine 50er – Volksschule Weinzierl/Walde, Haupschule Krems/Donau
- meine 60er – Handelsakademie Krems/Donau, Bundesheer, Sparkasse St. Pölten
- meine 70er – Wechsel in die Sparkassen-EDV, Heirat, Kinder, Brunn/Gebirge
- meine 80er – Karriere in der SPARDAT, Andenhochland, Marathon, Wien-Mauer
- meine 90er – Umstellung Salzburger Sparkasse, Kilimandjaro
- meine 00er – EURO-Umstellung, Patagonien, Einfach Internet, erstes Enkelkind
- meine 10er – Pensionskassen-Volksbegehren, Foto-Blogs & Social Media
- meine 20er – Corona und Prostatakrebs, zweites Enkelkind
Vom Land in die Stadt
Nach dem 1. Weltkrieg, den Wirren der Zwischenkriegszeit und dem Schrecken des 2. Weltkriegs hofften alle auf einen Neubeginn im wiedererstandenen Österreich. Meine Großeltern und Eltern ermöglichten mir unter Opfern den Besuch von Hauptschule und Handelsakademie als Eintritt in ein besseres Leben. Ich hatte Glück mit den wichtigsten Lehrern. Sie vermittelten mir nicht nur Schulbuchwissen, sondern regten auch meine Phantasie an. Sie weckten gemeinsam mit den Zeitschriften meiner Mutter und Abenteuerromanen das Interesse an fremden Ländern, an der Bergwelt und an Geschichte und Kultur. Ein kleines Bauerndorf und eine Stadt waren damals noch völlig unterschiedliche Welten. Dazwischen pendelte ich im wahrsten Sinne des Wortes und war weder in der ländlich, bäuerlichen noch in der städtischen Welt wirklich zu Hause. Mit der Handelsakademiematura, dem Eintritt in eine Sparkasse und der Übersiedlung nach St. Pölten war ich endlich im anderen Leben angekommen und hatte damit auch die Erwartungen meiner Eltern erfüllt.
Von der Lochkarte zum Internet
Der erste Wahlcomputer faszinierte mich und bei den Eignungstests in den Zeitungen habe ich immer bestens abgeschnitten. So reifte während der Bundesheerzeit im winterlichen Waldviertel mein Entschluss – ich wollte Programmierer werden. Nach mehreren missglückten Bewerbungen heuerte ich dann aber zur Freude meiner Eltern in der Sparkasse St. Pölten an, gab aber meinen Berufswunsch nicht gänzlich auf. Durch Zufall stieß ich auf eine Anzeige der SPARDAT – der neu gegründeten EDV-Tochter des Sparkassensektors. Es galt möglichst rasch eine einheitliche EDV-Lösung für alle 170 Sparkassen zu entwickeln und in den Landeshauptstädten betreiben. Dazu wurde händeringend Personal gesucht. Ein erfolgreicher Eignungstest genügte für den Einstieg und ich wechselte von der sicheren Sparkassenwelt in die zukunftsträchtige, aber unsichere EDV-Branche. Als Teil einer bunt zusammen gewürfelten Gruppe begann ich das extrem herausfordernde Ziel – ein Buchungssystem für alle Sparkassen – umzusetzen. Für mich war es die prägendste Zeit meines Berufslebens und irgendwie brachten wir das System nach einem Jahr mit vielen Kinderkrankheiten zum Laufen. Aus dem ausgelagerten Buchungssystem der 70er Jahre wurde dann bis zur Jahrtausendwende eine kundenorientierte Geschäftsabwicklung samt Internet-Anbindung für den gesamten Sparkassensektor. Als Projekt-Manager und Anwendungsplaner habe ich diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt – mehr dazu auf 50 Jahre Sparkassenautomation. Nach 33 Jahren und der Übernahme des Sparkassensektors durch die Erste Bank war für mich die schönste und herausforderndste Zeit meines Berufslebens zu Ende und ich suchte mein Glück in der boomenden Internet-Branche. Die Karriere in der SPARDAT war ein Selbstläufer und genau so stellte ich mir den Aufbau der Web-Plattform einfach-internet.at vor. Aber die rasch wachsende Internet-Branche mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen war nicht das Richtige für einen alternden EDV-Pionier. Auch der Neuaufbau eines Smartphone-geeigneten Web-Auftritts mit Einbindung von Social-Media brachte nicht den erhofften monetären Erfolg. Übrig geblieben sind einige gut gelungene Webseiten mit ca. 200.000 Seitenaufrufen jährlich, ein laufend bespielter Facebook-Account mit 28.000 Abonnenten und ein youtube-channel mit bisher 140.000 Aufrufen und einer Wiedergabezeit von 1.500 Stunden. Derzeit verfasse ich Foto-Beiträge auf google-maps und habe es in 10 Monaten auf 2,3 Millionen Aufrufe gebracht (Stand August 2024).
Familienglück
Anfang der 70er Jahre fand ich nicht nur meinen Traumberuf, sondern auch mein privates Glück. Martha kommt wie ich aus Weinzierl am Walde und arbeitete so wie ich in Wien. Wir entdeckten gemeinsam die Großstadt, unternahmen Bergtouren und mit dcm Auto eine erste gemeinsame Urlaubsreise nach Südtirol. Gewohnt haben wir gemeinsam in Wien und bei Marthas Eltern in Weinzierl. Nach einigen Jahren Zusammenlebens heirateten wir 1974 und pünktlich nach 9 Monaten kam unsere älteste Tochter zur Welt. Wir übersiedelten nach Brunn/Gebirge am südlichen Wiener Stadtrand, dort machten ein Sohn und eine Nachzüglerin das Familienidyll komplett. In Weinzierl adaptierten wir das ehemalige Arzthaus und verbrachten dort die Wochenenden mit unseren Kindern. Im Sommerurlaub und im Schiurlaub konnte ich mich den Kindern widmen, sonst ließ mir der herausfordernde Beruf leider zu wenig Zeit. Für unsere 5-köpfige Familie wurde die Wohnung in Brunn zu klein und wir übersielten in ein Reihenhaus in Wien-Mauer. Die Kinder wurden erwachsen und zogen aus, zur Jahrtausendwende waren wir wieder alleine. Das Reihenhaus war zu groß geworden und der Zweitwohnsitz zu mühsam. Wir verkauften das Haus in Weinzierl und das Reihenhaus in Wien-Mauer und zogen in eine altersgerechtere Wohnung an der Liesing bei Alterlaa.
Ausdauersport
Als Ausgleich zum stressigen Beruf begann ich mit dem Laufen. Das war in den 70ern noch ein absolutes Minderheitenprogramm. Mit den Waldviertler Lauffreunden Uli und Josef startete ich bei den Läufen der Marathonlegende Dolfi Gruber im Wiener Prater und erlebte die Anfangszeit des Skilanglaufs in Gutenbrunn. Ich war bei großen Skilangläufen dabei und mit meinem Wiener Lauffreund und Arbeitskollegen Rudi beim Karwendelmarsch und beim 1. Wiener City-Marathon. Nach 6 Wien-Marathons war Ende der 80er Schluss mit dem Laufen und ich stieg auf das Mountainbike um. Mit Rudi fuhr ich den 1. Schneeberg-Wechsel-Radmarathon und mit Karli den Marathon rund um den Neusiedlersee, einen Wechsel-Marathon und den Granitbeisser im Waldviertel. Gemeinsam mit den Waldviertler Freunden umrundete ich nach der Ostöffnung mit dem Rad Niederösterreich. Die schönsten Radwege Österreichs lernte ich gemeinsam mit Rudi und Karli bei der jährlichen SVB-Radtour kennen. Viele Langlaufurlaube verbrachten wir mit Josef und Annemarie in Ramsau am Dachstein.
Bergwandern
An klaren Wintertagen tauchte für mich wie durch ein Wunder hinter den Bergen jenseits der Donau der Schneeberg auf – die Sehnsucht nach den Bergen war geboren. Bei Schulausflügen und Schikursen habe ich dann endlich die Berge auch aus der Nähe gesehen. Meine ersten eigenen Touren unternahm ich mit Martha in den Wiener Hausbergen, am Hochschwab und in den Südtiroler Dolomiten. Gemeinsam mit den Kindern und Freunden verbrachten wir schöne Wanderurlaube, Höhepunkte waren Touren auf den Rauriser Sonnblick und den Traunstein. Mit einer SPARDAT-Gruppe um Franz und Rudi bestieg ich in Ostafrika den Kilimandscharo – mit fast 5.900 Meter mein höchster Berg. Nach meinem Ausscheiden aus der SPARDAT blieb mir mehr Zeit zum Wandern. Mit Martha war ich am Spanischen Jakobsweg unterwegs – die ersten und letzten 100 km zu Fuß, den Rest mit Bahn und Bus. Mit einer kleinen Wandergruppe gingen wir rund um Wien und unternahmen Touren im Wienerwald und in der Wachau. Viel waren wir mit Doris und Willi unterwegs und umrundeten mit ihnen in 43 Tagen Niederösterreich. Vor 10 Jahren haben wir das Schneeschuhwandern entdeckt und seither viele schöne Wintertouren unternommen. Tourenwochen führten uns gemeinsam mit Doris, Willi und deren Freunden in die schönsten Gegenden Österreichs und Südtirols. Mit Franz und Barbara unternahmen wir anspruchsvolle Hüttentouren, unter anderem auf den Triglav – den höchsten Berg Sloweniens. Am Großglockner, dem Dach Österreichs, waren wir mit den Waldviertler Freuden Franz und Karl und einer Bergführerin. Fasziniert hat mich schon immer die Bergwelt von oben. Highlights waren meine vielen Flüge mit der Tyrolean nach Innsbruck, ein Flug mit einem Motorsegler von Wiener Neustadt nach Mariazell und eine Ballonfahrt über den Wienerwald. Viele der Touren habe ich auf meinem Wander-Blog Angelos Touren dokumentiert.
Reisen
Als Kind las ich viel und träumte von der Welt ausserhalb meines Heimatdorfes. Über Krems und St. Pölten führte mich der Weg nach Wien mit seinem reichhaltigen Freizeit- und Kulturangebot. Durch meine Arbeit lernte ich dann die österreichischen Landeshauptstädte kennen, vor allem Salzburg hatte es mir angetan. Meine erste Auslandsreise führte mich nach Prag und den ersten Auslandsurlaub verbrachte ich mit Martha in meinem Sehnsuchtsland Südtirol. Die weitesten Auslandsreisen führten mich ins Andenhochland nach Bolivien und Peru, nach Patagonien im äussersten Süden Südamerikas und nach Kenia und Tansania. Nach meiner SPARDAT-Zeit bereiste ich gemeinsam mit Martha die europäischen Metropolen, New York, Israel, den Iran und Marokko. Den europäischen Norden lernten wir auf Kreuzfahrten kennen. Die schönste Bahnreise war eine Fahrt mit dem Glacier Espress von St. Moriz nach Zermatt und weiter mit der Zahnradbahn aufs Gornergrat (3.000 Höhenmeter) mit einem Traum-Blick auf das Matterhorn.. Ab 2015 besuchte ich alle Kronländer der Donaumonarchie, eine umfassende Dokumentation darüber gibt es auf meinem Blog das war die k.&.k. Monarchie. Viele meiner Reisen durch Österreich, Europa und nach Übersee habe ich auf meinem Reise-Blog Angelos Reisen dokumentiert.
Unser Leben in Wien
Die Sommerfrischler und meine Taufpatin weckten in mir schon zeitig den Wunsch nach einem Leben in Wien, der Wechsel zur SPARDAT machte dann eine Übersiedlung nach Wien notwendig. Dort erkundete ich gemeinsam mit meiner Lebenspartnerin Martha die Großstadt mit ihrem großzügigen Freizeitangebot. Wir waren im Theater und beim Russischen Staatszirkus in der Stadthalle, sahen Musicals, gingen in den Prater und hörten Konzerte. Mit den Kindern und der Übersiedlung nach Brunn am Gebirge wurde es dann ruhiger. Zurück in Wien nahmen wir dann den Kulturkonsum wieder voll auf. Wir waren Stammgast bei den Wiener Festwochen, im Schauspielhaus und im Burgtheater, gingen ins Kabarett und zu den Shows von Andre Heller. Im Lauf der Zeit haben wir die wichtigsten Wiener Museen und Sehenswürdigkeiten abgegrast und viele Kunst-Blockbuster im KHM, der Albertina und dem Leopold Museum gesehen. Die Ausstellungen Traum und Wirklichkeit – Wien 1870 bis 1930 und Kampf um die Stadt – Wien um 1930 prägten unser Verständnis für die jüngere Wiener Geschichte. Spät aber doch entdeckten wir dann die Liebe zur Oper und zur klassischen Musik. Wir waren oft in der Oper, bei Konzerten und beim Musikfilm-Festival am Rathausplatz. Zu Fuß erkundeten wir den Wienerwald und umrundeten in 8 Tagen die Heimatstadt. Heute kann ich mich mit Fug und Recht als profunden Wien-Kenner bezeichnen. Meine Freizeit-Tipps gibt es auf der Seite Wohin – in und um Wien.
Engagement für Frieden in Europa
Als Kind der Nachkriegsgeneration habe ich die verheerenden Auswirkungen des Krieges noch ansatzweise miterlebt. Der Traum von einem Frieden in Europa wurde beim Zerfall Jugoslawiens Ende der 90er des vorigen Jahrhunderts nachhaltig gestört und droht jetzt im Kampf um die Ukraine zwischen Russland und dem Westen endgültig zu platzen. Mit meinen bescheidenen Möglichkeiten versuche ich im Web gegen die Kriegstreiberei anzukämpfen und habe die Hoffnung auf einen europäische Friedensordnung unter Einbeziehung Russlands noch nicht aufgegeben.
- Krieg oder Frieden in Europa ? – Der Traum von einem friedlichen Europa der Regionen, EU- und NATO-Osterweiterung und ihre Folgen, Konflikte zwischen der EU und den USA, Ukraine-Konflikt und die Auswirkungen auf Europa, Kampf bis zum bitteren Ende ?, Friedensverhandlungen und europäische Friedensordnung ?, das Buch zum Thema.
Resumee
Nach über 75 Jahren kann ich auf ein erfülltes Leben zurück blicken. Viele Träume meiner Kindheit wurden Wirklichkeit. Dazu brauchte es Zielstrebigkeit, die richtigen Weggefährten und eine Portion Glück. Mein Dank gilt allen, die mir auf meinem Weg vom kleinen Dorf in die große Computerwelt behilflich waren. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen.
Zeitreise ab 1945
- Chronik Weltgeschehen, Österreich
– wurde unter Verwendung von wikipedia erstelllt. - so haben sich die Zeiten geändert
– die Welt ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs eine andere geworden. - Erinnerungen Franz ANGELO Gruber
– vom kleinen Waldviertler Dorf in die Computerwelt